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Was ist eine Veranstaltungskauffrau? - Ein Kurzprofil
Haben Sie Spaß am Organisieren, keine Angst vor Daten und Zahlen, kommunizieren gerne mit Menschen und sind kreativ? Dann ist eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau genau das Richtige für Sie. In diesem Beruf nutzen Sie ihr kaufmännisches Verständnis und Organisationstalent für den reibungslosen Ablauf von Konzerten, Messen und Events aller Art.
Die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Überblick
Der Titel „Veranstaltungskauffrau“ bezeichnet einen nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) anerkannten Ausbildungsberuf. Ein bestimmter Schulabschluss ist für diese Ausbildung nicht vorgeschrieben. Dennoch bevorzugen Unternehmen oftmals Bewerber mit Abitur. Wenn sie ein hohes Maß an Selbstständigkeit mitbringen, steht Ihnen die Ausbildung aber auch mit anderen Schulabschlüssen offen.
Die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau dauert 3 Jahre, kann jedoch – wenn Sie die allgemeine Hochschulreife vorweisen – auf Antrag um 2 Jahre verkürzt werden. Die duale Ausbildung findet in Berufsschulen (meist im Blockunterricht) und in den ausbildenden Unternehmen statt. Am Ende der Ausbildungszeit erfolgt eine Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK). Es gibt zahlreiche Ausbildungsstätten aus der Veranstaltungsbranche aber auch anderer Wirtschaftszweige, die Veranstaltungskaufleute ausbilden. Hier ist eine Ausbildung möglich:
- Theater- und Konzertveranstalter
- Veranstalter von Kongressen, Konferenzen und Tagungen
- Messegesellschaften
- Künstler- oder Veranstalteragenturen
- Dienstleister im Bereich Messebau
- Veranstaltungstechnik
Schwerpunkte der Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau sind:
- Betriebswirtschaftslehre
- Kosten- und Leistungsrechnung
- Marketing
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Personalwirtschaft
- Projektmanagement
- Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen
- Veranstaltungstechnik
- Veranstaltungsrecht
Wenn Sie sich vorstellen können, ein Event vollkommen selbstständig zu planen, dann ist eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau das Richtige für Sie. Natürlich sollten Sie auch Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Durchsetzungsvermögen mitbringen. Denn Sie beraten und betreuen die Kunden von der ersten Anfrage bis zur Endabrechnung und Erfolgskontrolle.
Prüfung zur Veranstaltungskauffrau
Nach der Hälfte der Ausbildungszeit muss jeder Auszubildende eine Zwischenprüfung ablegen. Die erzielten Noten dieser Prüfung fließen nicht in die IHK-Prüfung mit ein. Diese 3-stündige Zwischenprüfung ist jedoch eine Zulassungsvoraussetzung für die IHK-Abschlussprüfung.
Die Zwischenprüfung beinhaltet folgende Prüfgebiete:
- Veranstaltungsmarkt und Zielgruppen
- Rechnungswesen
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Am Ende Ihrer 3- (oder verkürzt) 2-jährigen Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau legen Sie vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer eine 6-stündige Abschlussprüfung ab. Diese IHK-Prüfung besteht aus den folgenden 3 schriftlichen Prüfungsfächern:
- Veranstaltungswirtschaft:
- Organisation der Veranstaltungswirtschaft
- Kooperation und Kommunikation
- Vertrieb und Märkte
- Veranstaltungsorganisation:
- Konzeption und Marketing
- Durchführung und Nachbereitung
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Wirtschaft und Sozialkunde
Die mündliche IHK-Prüfung besteht aus einem fallbezogenen, etwa 20-minütigen Fachgespräch. Hierzu erhalten Sie 2 Aufgaben aus den folgenden Prüfgebieten:
- Leistungsangebot und Leistungsverkauf
- Vertragsrecht
- Marketing
Von diesen Aufgaben können Sie eine auswählen und bearbeiten.
In einer mündlichen Ergänzungsprüfung besteht die Möglichkeit, mangelhafte oder ausreichende Bewertungen auszugleichen.
Berufsbild der Veranstaltungskauffrau
Mit dem IHK-Abschlusszeugnis zur Veranstaltungskauffrau haben Sie nun viele Möglichkeiten, sich in ihrem Beruf zu verwirklichen. Als Veranstaltungskauffrau übernehmen Sie alle kaufmännischen und organisatorischen Tätigkeiten rund um die Konzeption, Organisation und Durchführung kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen.
Sie sprechen mit den Auftraggebern, planen die Veranstaltung nach deren Vorgaben und Wünschen und erarbeiten ein Konzept für einen reibungslosen Ablauf. Diese besprechen Sie dann mit dem Kunden. Sie erstellen Kosten- und Gewinnpläne, erarbeiten Marketing- und Werbekonzepte, verfassen kundenorientierte Angebote und koordinieren die genauen Abläufe der Veranstaltung.
Wenn neue Veranstaltungen geplant sind, suchen Sie die geeignete Location, verhandeln mit den Eigentümern und holen die notwendigen behördlichen Genehmigungen ein. Als Verantwortliche sind Sie außerdem zuständig für die Sicherheit bei solchen Veranstaltungen, dazu zählen auch Brandschutzmaßnahmen.
Sie sind nicht nur mit der Planung betraut, sondern agieren auch vor Ort, um Aufbau und Ablauf zu überwachen und das Personal einzuweisen. Nach Ablauf der Veranstaltung erstellen Sie eine Erfolgskontrolle und die Endabrechnung.
Als Veranstaltungskauffrau sollten Sie immer das aktuelle Marktgeschehen im Blick haben, um attraktive Konzepte erstellen zu können. In diesem Beruf tragen Sie sehr viel Verantwortung, da Sie von A bis Z für den reibungslosen Ablauf einer Veranstaltung zuständig sind.
Hier eine Auswahl der Branchen, in denen Sie als Veranstaltungskauffrau tätig werden können:
- Dienstleistungsunternehmen der Veranstaltungsbranche, wie:
- Konzertveranstalter
- Event-und Künstleragenturen
- Veranstalter von Kongressen, Tagungen und Konferenzen
- Messegesellschaften
- Messebauunternehmen
- Wirtschaftsunternehmen, die sich auf Messen präsentieren
- Kommunale Verwaltung, wie:
- Kultur- und Jugendamt
- Stadtmarketing
Das Gehalt der Veranstaltungskauffrau
Während Ihrer dualen Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau erhalten Sie pro Lehrjahr eine bestimmte Vergütung während der Ausbildung. Diese Ausbildungsvergütung liegt je nach Bundesland und Betrieb der Ausbildung zwischen 700 € und 800 € monatlich. Wenn der Betrieb der Ausbildung nicht tarifgebunden ist, kann die Ausbildungsvergütung auch davon abweichen.
Das Einstiegsgehalt einer Veranstaltungskauffrau hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Bundesland und Region
- Größe und Art des Unternehmens
- Berufserfahrung des Bewerbers
- Zusatzqualifikationen
Das durchschnittliche Gehalt einer Veranstaltungskauffrau liegt bei circa 1.600 bis 2.100 € brutto pro Monat. Dabei weichen die Gehälter zwischen den östlichen und westlichen Bundesländern noch stark voneinander ab.
Nach der Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau lohnen sich Zusatzqualifikationen, die die Höhe des Verdienstes erheblich beeinflussen können. Wenn Sie Fremdsprachen fließend beherrschen, Auslandserfahrung, Praktika oder eine Weiterbildung vorweisen können, bestehen gute Chancen auf ein überdurchschnittlich hohes Gehalt.
Anerkennung und Ansehen der Veranstaltungskauffrau
Als Veranstaltungskauffrau haben Sie einen sehr abwechslungsreichen und vielseitigen Beruf, in dem es immer spannend bleibt. Da die Zahl der Events und Veranstaltungen stetig steigt, werden Fachleute auf dem Gebiet der Veranstaltungswirtschaft immer gesucht. Da viele Veranstaltungen auch im Ausland stattfinden, sind gute Fremdsprachenkenntnisse ein wichtiges Einstellkriterium.
Nach Ihrer IHK-Prüfung können Sie sich weiterbilden zum Veranstaltungsfachwirt oder zum Fachwirt im Bereich Medien, Tourismus und Gastgewerbe. Falls Sie sich lieber auf den Bereich der Veranstaltungstechnik spezialisieren wollen, bietet sich der Meister der Veranstaltungstechnik mit den Fachrichtungen Bühne / Studio oder Halle / Beleuchtung an.
Die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau ermöglicht auch den Zugang zum Studium. Hier bietet sich die Fachrichtung BWL mit Schwerpunkt Veranstaltungsmanagement, ein Tourismusmanagement-Studium oder ein Studium im Bereich Event- und Kulturmanagement an. Ob Sie direkt in den Beruf einsteigen oder sich weiterbilden – als Veranstaltungskauffrau haben Sie eine spannende Karriere vor sich.
Anbieter von Weiterbildungen für Veranstaltungskaufleute
Bei folgenden Instituten können Sie eine Weiterbildung zum Veranstaltungsfachwirt, Tourismusfachwirt oder Fachwirt im Gastgewerbe absolvieren.
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